Boote mit einer Motorisierung unter 15 PS dürfen nach einer neuen Regelung generell ohne Führerschein gefahren werden - bestimmte Gewässer wie z.B. der Rhein sind allerdings ausgenommen. Hausboote auf geschützten Revieren mit wenig Berufsschifffahrt dürfen auch ohne amtlichen Sportbootführerschein gefahren werden - führerscheinfreie Boote dürfen höchstens 12 Stundenkilometer schnell sein. Außerdem sind die Hausboote schon von der Werft großzügig mit Scheuerleisten und Fendern versehen worden, so dass sie auch mal einen Schubs abkönnen.
Die Charterbescheinigung
Bei Hausbooten ist die Charterbescheinigung des Vercharterers in der Regel ausreichend. Die Crew bekommt zunächst eine theoretische Einweisung, in der Vorschriften, Verkehrsregeln und das Revier erklärt werden. Dann folgt der Praxisteil, in dem das Boot und wie man es steuert erläutert und geübt werden. Die Einweisung dauert mindestens drei Stunden, gute Vercharterer üben darüber hinaus so lange mit der Bootscrew bis sich alle sicher fühlen. Danach stellt der Vercharterer eine Charterbescheinigung aus. In der wird vermerkt, dass der Skipper eine Einweisung bekommen hat und das Boot gemietet ist. Diese Bescheinigung muss an Bord sein, wenn zum Beispiel die Wasserschutzpolizei kontrolliert.
Segelcharter
Viel wichtiger als ein formaler Qualifikationsnachweis ist bei Bareboat-Charter, dass man über ausreichende Erfahrung zum Führen einer Segelyacht verfügt. In vielen Revieren wird kein offizieller Führerschein, jedoch aber ein Segel-Erfahrungsnachweis verlangt. Ein Führerschein wird von den Behörden in Mittelmeerländern und in den übrigen europäischen Gewässern (inkl. Kanaren) erwartet. Hierbei handelt es sich um den Sportbootführerschein See. Alle anderen Führerscheine sind freiwillige Zusatzqualifikationen.
Welcher Schein in welchem Revier?
Ostsee:
Auf der Ostsee wird der Sportbootführerschein See (SBF-See) verlangt. Zudem werden für deutsche ausrüstungspflichtige Yachten ein Funksprechzeugnis und ein Fachkundenachweis für Signalmittel (Pyroschein) benötigt.
Niederlande:
Für die Niederlande besteht eine Führerscheinpflicht (SBF-See/SBF-Binnen) für Boote mit einer Gesamtlänge von 15 oder mehr Meter und für Motorboote, die 20 km/h oder schneller fahren können.
Frankreich:
In Frankreich und Spanien wird der SBF-See verlangt.
Welcher Schein in welchem Revier?
Griechenland:
In Griechenland wird der SBF-See verlangt. Zudem muss ein zweites Crewmitglied einen Segelschein haben, zumeist wird hier aber lediglich ein Erfahrungsnachweis verlangt.
Türkei:
In der Türkei wird der SBF-See vorgeschrieben, wobei viele Vercharterer jedoch sogar den SKS (Sportküstenschifferschein) verlangen.
Kroatien:
In Kroatien wird der SBF-See und dazu das Funksprechzeugnis SRC verlangt.
Segelcharter ohne Schein
Es gibt eine Vielzahl von Charterangeboten, die einen wunderbaren Segeltörn auch ohne Schein ermöglichen. Hier eine kleine Auswahl:
Charter mit Skipper
Man kann einen erfahrenen Skipper zur Yacht hinzubuchen. Dieser übernimmt die Führung der Yacht und zeigt die schönsten Plätze des Reviers, selbstverständlich nach den Vorgaben der Mitsegler.
Mitsegeltörns
Segeltörns auf Yachten, bei denen man einfach eine Koje oder eine Doppelkabine bucht. Zusammen mit Gleichgesinnten erkundet man die schönsten Winkel des Reviers unter der verantwortungsvollen Führung des erfahrenen Skippers.
Charter einer Segelyacht mit kompletter Besatzung
Der absolute Urlaubstraum ist wohl die Charter einer Segelyacht bei der Sie sich um nichts mehr kümmern müssen. Die geräumigen Yachten sind mindestens besatzt mit einem Skipper und einem Koch. Die professionelle Crew ist bemüht, alle Wünsche zu erfüllen. Das ist Komforturlaub der Extraklasse!
Flottillen-Törns
Einige Vercharterer bieten Flottillen-Törns im Mittelmeer und in der Karibik an. Hier wird eine Anzahl von Yachten zu einer Flottille zusammengestellt, die im losen Verbund das Revier erkundet. Ein professioneller Skipper begleitet die Flottille auf einer der Yachten. Er steht mit Rat und Tat jederzeit zur Seite. Dieses Angebot richtet sich speziell an Leute, die bereits ein wenig Erfahrung auf Yachten gesammelt haben, sich jedoch die Unterstützung eines erfahrenen Skippers in der Nähe wünschen. Ein Führerschein ist hier nicht erforderlich, sofern ausreichende Erfahrung dokumentiert werden kann.
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