Ideen und Innovationen zum Wohnen und Leben auf dem Wasser
Der Traum vom Leben auf dem Wasser, er wird für zunehmend mehr Menschen wahr, wie man auf der boot in der Halle 4 sehen kann. Auf dem Wasser zu wohnen und dennoch urban, mitten in der Stadt, das geht zum Beispiel in Hamburg. Dort soll die „Hausbootkultur“ gefördert werden, mit bis zu 100 neuen Liegeplätzen in der Stadt, die so viel mehr ist als Alster oder Elbe, die mehr Brücken hat als Venedig.
Orte für das Wasserwohnen erschließen „Viele vergessene, aber idyllische und verstecke Kanäle und Wasserflächen warten geradezu darauf, zum „Wasserwohnen“ erschlossen zu werden“, findet Benedikt Fischer von den „Floating Homes“ (Stand C21). Seine Firma stellt nicht nur schwimmende Häuser zum Dauerwohnen her, sondern arbeitet mit den Behörden in einzelnen Städten zusammen, um geeignete Liegeplätze zu finden.
In einem Nebenkanal der Bille und trotzdem zentral in der Nähe der Amsinckstraße in Hamburg liegen zum Bespiel sieben Boote dieses Herstellers einträchtig nebeneinander, einige davon sind verkauft, andere vermietet, aber alle rund ums Jahr als Hauptwohnsitz genutzt und bewohnt.
Auf 115 Quadratmeter Wohnfläche (und mit einer Dachterrasse von noch einmal 60 Quadratmetern) bieten sie alles, was auch der Landbewohner in seiner Behausung an Komfort gewohnt ist: „In diesen Häusern haben wir zeitgemäße Haustechnik“, erklärt Fischer. „Die Häuser sind an das Ver- und Entsorgungsnetz an Land angeschlossen. Die schwimmenden Fundamente bestehen aus Betonpontons, die nicht nur auf Jahrzehnte hinaus absolut wartungsfrei sind, sondern die auch noch als „Keller“ dienen und als Unterbringung für die Haustechnik.
Das Haus darauf ist in Holzständerbauweise errichtet, als Niedrigenergiehaus im KfW 55 Standard, geheizt wird mit einer Luftwärmepumpe über eine Fußbodenheizung.“ Das klingt ebenso verlockend wie komfortabel, doch hat dieser Luxus seinen Preis: Ein schwimmendes Haus dieser Größe kostet knapp 600.000 Euro, wenn man es mietet muss man mit monatlich 2500 Euro rechnen. Allerdings, in einer Stadt wie Hamburg ist das Leben an Land auch nicht unbedingt günstiger. Weitere Infos bei Floating Homes.
Schwimmende Häuser als Immobilien Diese schwimmenden Häuser sind allerdings - Immobilien. Ebenso, wie die Häuser des Tschechischen Anbieters Freedomky in Halle 13, am Stand D53, welche auf eine Idee des Architekten Marek Štěpán zurückgehen. Der entwarf im Rahmen eines wettbewerbs 2010 ein so genanntes „Freehouse“, ein fertig gebautes Haus das man, an Land, quasi überall abstellen und installieren kann. Seit 2016 überträgt die Firma das Konzept auch auf schwimmende Häuser.
Andere Aussteller auf der boot bieten weitere Hausbootkonzepte an. Das können mehr oder weniger mobile Ferienwohnungen auf dem Wasser sein - von richtigen Booten wie sie einige der großen Charterfimen wie beispielsweise Kuhnle Tours (Halle 13, D 57) auf den Binnengewässern nicht nur Deutschlands vermieten, bis hin zu mehr hausähnlichen Gebilden. Die Hausboote des Ausstellers Nomadream in Halle 4, am Stand D 20 lassen sich als Beispiel zur Not auch mal mit einem simplen Außenbordmotor bewegen. Das dann allerdings wohl eher unter möglichst idealen Bedingungen bei Windstille und ruhigem Wasser. Aber immerhin, denn wer mit seinem „Floating Home“ oder „Freedomky“ umziehen möchte, müsste sich einen Schlepper kommen lassen.
Hausboote für Wochenden oder einen Urlaub Ausprobieren kann man das Wohngefühl auf dem Wasser gleich bei der boot um die Ecke, am Niederrhein. Hier, mitten in der Natur des Waldsees, liegen zwei Hausboote, die als Ferienwohnungen vermietet werden. Zmindest für ein Wochenden oder einen Urlaub kann man sich hier schon mal auf dem Wasser ganz und gar zuhause fühlen! (Text: Detlef Jens)