Auch wenn Sie später einmal an der Küste segeln wollen schadet es nicht, zuerst das Jollensegeln zu erlernen. Auf den kleinen, leichten Booten können Einsteiger einige besondere Feinheiten des Segelsports erlernen.
Der Grundschein Theoretisch ist für das Segeln rein rechtlich keine amtliche Fahrerlaubnis erforderlich - mit Ausnahme Berlins und dem Bodensee. Allerdings werden auf einer Reihe von Binnengewässern Befähigungsnachweise verlangt. Am besten informieren Sie sich direkt bei ortsansässigen Behörden oder Wassersportschulen vor Ort, ob ein Nachweis erbracht werden muss. Den Grundschein können Sie für Jollen- bzw. Catamaran-Segeln durchführen. Bei einem Kurs zum Erwerb des Grundschein Segeln werden die Grundkenntnisse des Segelns vermittelt und so eine solide Basis für die Seglerkarriere gelegt. Mit dem Schein können auf allen Gewässern - mit Ausnahme Berlins und dem Bodensee - Jollen bzw. Catamarane ausgeliehen werden. Binnensegeln Hat Sie das Segelfieber gepackt und möchten Sie in den nächsten Jahren ausschließlich auf Binnengewässern segeln, sollten Sie mit dem Sportbootführerschein Binnen (Segel) den nächsten Schritt gehen. Dieser Schein ersetzte 1989 den A-Schein des DSV. In einigen Binnenrevieren in Nord- und Mitteldeutschland ist der SBF Binnen unter Segel vorgeschrieben. Zum Windsurfen auf Berliner Gewässern wird dieser Schein ebenfalls benötigt.
Küstensegeln Auch hier gilt: Eine gute Basis ist das A und O. Der Verband Deutscher Sportbootschulen e.V. (VDS) beispielsweise bietet einen Grundschein Segelyachten an, bei dessen Ausbildung Praxis orientiert die Grundlagen zum Yachtsegeln vermittelt werden. Der nächste Schritt zum Segeln an der Küste ist dann der Sportbootführerschein See. Erst danach können Sie in den Sportküstenschifferschein einsteigen, der die eigentliche Seesegelausbildung beinhaltet. Dieser Schein hat 1999 den alten BR-Schein abgelöst. In der Theorie vertiefen Sie hier Ihr nautisches Wissen und Sie erlernen die Grundlagen des Seesegelns. Als angehender Seesegler ist es günstiger für Sie, den Sportbootführerschein See und die Theorieausbildung zum Sportküstenschifferschein gleich im Paket zu buchen (Kombikurs).
Probieren geht vor Studieren Sie können die Ausbildung zum Sportküstenschifferschein genauso gut mit der Praxis beginnen. Während einer ein- bis zweiwöchigen Reise auf der Ostsee, dem Mittelmeer, auf der Nordsee oder dem IJsselmeer werden Sie in das Seesegeln von seiner schönsten Seite aus eingeführt! Am Schluss legen Sie die praktische Sportküstenschifferprüfung ab. Für die theoretische Prüfung haben Sie dann noch 24 Monate Zeit. Aber auch bei dieser Variante müssen Sie zunächst den Sportbootführerschein See erwerben.
Wie finde ich die richtige Ausbildungsstätte? Die Wassersportausbildung sollte in einer Yachtschule oder Segelschule absolviert werden. Vorteil: guter Service, oftmals bessere Ausstattung mit Unterrichtssmaterial, größeres Kursangebot. Wichtig ist auch, dass die Kurse regelmäßig veranstaltet werden. Sollte Ihnen während des Kurses etwas dazwischen kommen, so dass Sie die Prüfung nicht wie geplant ablegen können, so ist es gut, wenn Sie jederzeit wieder einsteigen können. Weiterer Vorteil: Ein Lehrer, der regelmäßig und nicht nur ein bis zwei Mal im Jahr den Unterricht erteilt, verfügt über größere Routine und kann besser erklären. Der Deutsche Segler-Verband (DSV) führt nicht nur die Prüfungen durch, sondern spricht auch Empfehlungen für die Ausbildungsstätten aus. In diesen Schulen können Sie einen anerkannten DSV-Standard erwarten. Sollten Sie wider Erwarten enttäuscht werden, können Sie sich beim DSV beschweren.
Worauf sollte ich sonst noch achten? Nehmen Sie zunächst kostenlos und unverbindlich an einem Kursabend teil! Achten Sie nicht nur auf die Stimmung, sondern prüfen Sie auch, welches Lehr- und Anschauungsmaterial verwendet wird. Informieren Sie sich über alle anfallenden Kosten. Neben der Kursgebühr fallen Prüfungsgebühren (ggf. auch noch Reisespesen für die Prüfer) an. Auch die Bootsbenutzung während der Prüfung ist (wie beim Kfz-Führerschein) kostenpflichtig. Lehrmaterial, Bücher, die amtlichen Prüfungsfragebogenmappe, Navigationsbesteck, die vorgeschriebene ärztliche Untersuchung kommen ggf. dazu. Wichtige Fragen, die man vorher klären sollte, sind: Ist die praktische Ausbildung in der Kursgebühr enthalten? Können Sie den Kurs kostenlos wiederholen, wenn Sie ihn aus privaten oder beruflichen Gründen unterbrechen müssen? Wann findet der nächste Kurs statt? Sind Kombikurse (z. B. See/Binnen oder See/Funk) günstiger?