Thermoregulation Die ungünstige Relation zwischen Körpermasse und Körperoberfläche (und weniger Unterhautfettgewebe) begünstigt bei Kindern sowohl eine schnelle Auskühlung als auch eine schnellere Überhitzung. Psychologie und Intellekt Im Umgang mit Kindern sollteman immer das Unerwartete erwarten. Kinder sind verspielt, handeln spontan, manchmal abenteuerlustig, manchmal eher ängstlich. So sollen Kinder ja auch sein. Leider haben aber manche dieser liebenswerten Eigenschaften unter Wasser keinen Platz und sind sogar gefährlich. Spontanität und Verspieltheit muss hier einer Zuverlässigkeit weichen um den, an der Oberfläche geplanten Tauchgang, unter Wasser auch konzentriert umzusetzen.
Dekompressionsphysiologie Es gibt nur sehr wenig harte Daten über die Stickstoffaufnahme und Entsättigung bei Kindern. Dies ändert sich jedoch (traurigerweise - siehe Fehmarn 2010: Todesfall eines zehnjährigen Jungen und 16-jährigen Mädchens) in der jüngsten Vergangenheit durch die ansteigende Unfallrate bei Kindern. Medizinische Untersuchungen sollen das bestehende Risiko für den Tauchsport einschätzen und gegebenenfalls das Tauchverhalten im Rahmen einer eingeschränkten Tauchtauglichkeit anpassen. Bei Kindern kann das am Anfang nur ein »Kachelkurs« im Schwimmbad sein, im nächsten Jahr vielleicht eine abgegrenzte Zone im Flachwasser eines Sees oder an einem ruhigen, hellen sonnigen Strand im Meer.
Das heißt die ganz praktische Frage: »WAS und WO soll denn getaucht werden?« muss Bestandteil der medizinischen Einschätzung sein. Ein achtjähriger kleiner Taucher kann, in einer speziell für Kinder ausgerüsteten Tauchschule im Schwimmbad, positive erste Unterwassererlebnisse haben, wohingegen er beim Tauchkurs im Atlantik völlig überfordert wäre. Nach der tauchmedizinischen Untersuchung liegt es an derTauchschule und ihren Ausbildern, die Verantwortung zu übernehmen und sich selbst zu überprüfen, ob sie den Anforderungen in Bezug auf die lokalen Gegebenheiten sowie der Schulung der Tauchlehrer gerecht werden. Es gibt keine Kontrollinstanz außer dem wachsamen Auge verantwortungsvoller Eltern und dem Ehrenkodex und der Eigenkontrolle der Ausbildungsorganisationen.
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