So manches Boot wartet langsam verfallend auf einen neuen Besitzer mit Tatendrang - doch eine sorgfältige Planung und Vorbereitung sind das A & O für das Refit einer Yacht. Zunächst ist eine genaue Analyse über den Zustand des Schiffes und das Zubehör nötig. Wichtig ist dabei, sorgfältig und strukturiert den Ist-Zustand der einzelnen Bereiche des Schiffes aufzunehmen und die erforderlichen Maßnahmen festzulegen.
Vorbereitende Maßnahmen:
Objektive Einschätzung der persönlichen handwerklichen Fähigkeiten und des Zeitaufwandes
Aufteilung in Eigenleistung und Fremdarbeit (z.B. Werftarbeit, Segelmacher)
Erstellung eines Arbeitsplan mit einer Materialliste
Kostenaufstellung unter Berücksichtigung der Stellmiete für das Boot und eventuelle Werkstattkosten
Festlegung von Prioritäten - nicht alle Arbeiten und Anschaffungen müssen sofort erledigt werden
Unterwasserbereich: allgemeiner Zustand (nur ein neuer Antifolinganstrich oder Neuaufbau erforderlich), Osmosesanierung, Zustand des Kiels (z.B. verrostet, GFK beschichtet), Ruderanlage, Antriebssystem, Propeller
Rumpfwände: GFK, Stahl, Holz?, Aussenhaut: Original Gelcoat oder bereits lackiert, Polieren oder Lackieren?
Erste Schritte Nach einer Reinigung der verschmutzten Oberfläche erfolgt erneut eine Durchsicht nach Beschädigungen und eine Bewertung der gesamten Oberfläche. Teilweise ist es sinnvoll, die Oberfläche von einem Fachbetrieb bewerten zu lassen. An dieser Stelle werden die Weichen für eine Neulackierung oder für Polierarbeiten gestellt - Lackierarbeiten sind preislich höher anzusetzen als Polierarbeiten, die in der Regel auch in Eigenleistung erbracht werden können. Probepolierflächen geben Aufschluss über den Erfolg der Arbeiten.
Unterwasserbereich Der Unterwasserbereich sollte genau unter die Lupe genommen werden. Auch die Frage, ob bei einem GFK-Rumpf eine Osmosesanierung oder –prävention vorgenommen werden muss, sollte geprüft werden. Wenn sich alte Antifoulingschichten zu groß aufgebaut haben, sollte der gesamte Altanstrich entfernt werden. Im Idealfall muss der alte Anstrich nur angeschliffen und / oder gereinigt werden.
Reparatur von Gelcoat–Schäden Eine hässliche Schramme, eine kleine Abplatzung oder ein kleiner Riss im Gelcoat passieren leider schneller als man denkt und sind sehr ärgerlich. Aber nicht nur die perfekte Optik des Schiffes ist beeinträchtigt, sondern auch das unter dem Gelcoat liegende, dunkel erscheinende Laminat kann in Mitleidenschaft gezogen werden. Durch kleine Risse in der Außenseite kann Feuchtigkeit ungehindert in das Laminat eindringen und die Festigkeit schädigen. Kleinere Gelcoat-Schäden können mit geringem Aufwand selbst repariert werden.
Reparatur von Laminatsschäden Die Reparatur von Laminatsschäden gestaltet sich da schon aufwändiger. Der Reparaturbereich wird mit Klebeband festgelegt und die Kanten von innen und außen V-förmig angeschäftet. Die Mattenstücke zurechtschneiden, mit dem kleinsten Stück beginnen und allmählich größer werden, möglichst gleichmäßige Überlappungen erzeugen. Glasmatte mit Polyesterharz vollständig durchtränken. Das Laminat muss gleichmäßig transparent erscheinen. Weiße Flecken sind Hinweise auf Lufteinschlüsse, die umgehend entlüftet werden müssen. Das Reparaturlaminat sollte die ursprüngliche Form etwas überragen, um ausreichend Material zum Planschleifen zu haben. Reparaturstelle durch Schleifen wieder glätten und ebnen, abschliessend versiegeln.