Karibisches Flair und geballtes Regattaprogramm an der Travemündung
Kaum ein Segler, Organisator oder Besucher, der bei dem karibischen Flair der 129. Travemünder Woche nicht ins Schwärmen geriet. Meist am Nachmittag gesellte sich zu der Sommersonne an der Travemündung eine leichte Brise.
Ab der zweiten Wochenhälfte setzten stärkere Winde ein, die zur Freude aller Beteiligten ein geballtes Regattaprogramm ohne Abstriche zu ließen. Und auch die Festivalbesucher feierten in lockerer Atmosphäre über zehn Tage in die tropischen Nächte hinein. Über 800.000 Gäste besuchten das Festivalareal, das mit mehreren Bühnen, Aktionsflächen und Eventzelten rund 200 Programmpunkte bot. Mit einem imposantenen Höhenfeuerwerk am Sonntagabend verabschiedete sich die TW in das nächste Jahr, wenn vom 19. bis 28. Juli das 130. Jahr dieser Traditions-Veranstaltung der Hansestadt gefeiert wird.
Klönschnack der boot Düsseldorf
Der Klönschnack der boot Düsseldorf auf der Viermastbark Passat im Rahmen der Travemünder Woche ist mittlerweile eine alte Tradition. Im Namen der boot Düsseldorf begrüßte Dornscheidt die Gäste: „Seit fast 40 Jahren unterstützen wir die Travemünder Woche. Das Feiern auf der Passat sowie die Unterstützung der Viermastbark ist über die Jahre Tradition geworden.“ Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau dankte im Namen der Hansestadt der boot Düsseldorf für ihr großes Engagement, das die Veranstaltung in vorliegender Form möglich macht. Auch die traditionelle Übergabe eines Schecks an den Verein „Rettet die Passat“ durch die boot Düsseldorf fehlte beim Klönschnack natürlich nicht. Über 3000 Euro für die Erhaltung der Passat durfte sich der Verein freuen.
Aus sportlicher Sicht gab es für die Segler kaum Grund zum Klagen während der Travemünder Woche 2018. „Wir haben 167 von 181 Wettfahrten segeln können“, berichtete der Sportliche Leiter Jens Kath. Insgesamt waren 620 teilnehmenden Booten und 1400 Seglern aus 23 Nationen vor Ort, für die es vielfach um Titel und Medaillen ging. Die beiden Segel-Bundesligen segelten vor Travemünde jeweils sämtliche ihrer 48 geplanten Wettbewerbe und die Youth Champions League konnte nicht nur eine gelungene Premiere feiern, sondern kürte die Sieger in einem innovativen Final-Modus.
Gewinner im Überblick
Bei der WM der Vaurien hat sich der Spanier Francesco Zampacavallo mit Carlos Frances Armengot zum zweiten Mal nach 2013 den WM-Titel gesichert. Den EM Titel im Flying Junior gewannen der 35-jährige Guido Sol und der 14-jährige Hugo de Jong aus den Niederlanden, die bereits seit vier Jahren in einem Boot sitzen. Am Titelgewinn in der IDJM der Laser 4.7 von Mewes Wieduwild (Berlin) hatte es bereits vor dem Abschlusstag keine Zweifel mehr gegeben. So konnte sich der Opti-Europameister von 2016 mit einem 14. Platz noch einen Ausrutscher erlauben. Der Kampf um den IDJM-Titel der Laser Radial wurde am Abschlusstag hart geführt, letztlich konnte sich der Favorit Julian Hoffmann aus dem Allgäu aber gegen die Konkurrenz durchsetzen. Der Open-Titel für Deutschland und die Niederlande im 5.5 mR ging an Mark Holowesko (Bahamas). Holowesko war bei seinem Europa-Trip nicht zu schlagen und durfte nach acht Wettfahrten bereits vorzeitig an Land, um sein Boot wieder reisefertig zu machen. Den Titel der IDM der Varianta konnten sich Frank Schönfeldt und Gerd Becker mit 8 Siegen in 9 Wettfahrten bereits vorzeitig sichern. Im Kielzugvogel segelten Jörg Friedlein/Oliver Babik (Hattingen) meist vor dem Feld und segelten vor dem letzten Start mit dem Gesamtsieg in der Tasche bereits wieder nach Hause. Bei den O-Jollen gewann der Niederländer Onno Yntema und die ehemaligen Weltmeister der F18 Justus Wolf/Maximilian Said (Hamburg) Siegen im Formula 18 und vereitelten so den 21. Travemünder Woche Sie der Sachbrüder aus Zarnekau.
Impressionen
Ausblick 2019
Zum Programm in den künftigen Jahren konnte der Sportliche Leiter Jens Kath schon verkünden, dass die Europameisterschaft der O’pen Bic in 2019 mit einem Großaufgebot an Seglern nach Travemünde kommen wird. Die Deutschen Jugendmeisterschaften der Laser 4.7 und Laser Radial sind wie in den vergangenen fünf Jahren fest gesetzt, und auch die Gespräche mit anderen Klassenvereinigungen für die Austragung der nationalen Meisterschaften laufen. Eine Vergabe erfolgt im Herbst. Ein großer Fokus liegt dabei auch darauf, die Meisterschaft der Seesegler mal wieder nach Travemünde zu holen. „Mit unserem Programm in diesem Jahr auf der Seebahn haben wir eine starke Bewerbung vorgelegt. Wir hatten tolle Felder, und der Start der Langstrecke mit den Yachten war sicherlich ein Höhepunkt der Travemünder Woche“, so Kath, und auch Inklusionssegeln soll 2019 eine Fortsetzung.