Elke Paatz: „Es gibt die Möglichkeit, Boote zu kaufen, die von der Werft schon mit spezifischen Adaptionen ausgestattet sind – aber das muss man nicht. Es lassen sich auch vorhandene Vereinsboote nutzen, die entsprechend angepasst werden. Unsere Vereinsbefragung hat gezeigt, dass 33 Bootsklassen, die ohne Adaptionen von den Werften verkauft werden, derzeit in Deutschland inklusiv gesegelt werden – vom Opti, über den 420er, den Piraten, die J70 bis zur X46. Ob eine Bootsklasse im konkreten Fall genutzt werden kann, muss individuell nach den Bedürfnissen der interessierten Person mit Handicap entschieden werden.“
Können alle Menschen mit Handicap segeln bzw. segeln lernen?
Elke Paatz: „Das Tolle am inklusiven Segeln ist, dass es im Grunde, was das Handicap angeht, keine Grenzen gibt. Es segeln Menschen mit unterschiedlichsten körperlichen, geistigen und psychischen Einschränkungen sowie Menschen mit Einschränkung des Seh- oder Hörvermögens.
Selbst Personen mit schwersten körperlichen Behinderungen können selbstständig segeln. So ist zum Beispiel die Steuerung über einen Joystick möglich, was nur wenig Kraft in einer Hand voraussetzt. Ist es jemandem nur noch möglich, den Kopf zu bewegen, kann auch über die Atmung gesteuert werden. Während bei vielen körperlichen Einschränkungen sofort eine Lösung gefunden und in See gestochen werden kann, sind solche Adaptionen natürlich nicht in jedem Verein mit inklusivem Angebot vorhanden. Das Gute ist aber – es gibt sie.“