So machen Sie Ihre Yacht fit für eine gelungene Saison an Bord!
Die Anforderungen an Bootsmotoren sind hoch und sehr unterschiedlich. Die maritime Umgebung bringt besondere Herausforderungen mit sich und die Verlässlichkeit des Antriebs ist ein wichtiger Sicherheitsaspekt für Skipper und Crew.
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Fast wichtiger als die Frühjahrsüberholung, zu der wir hier gleich kommen, sind bei Bootsmotoren die Einwinterungsarbeiten. Hier geht es darum, vor allem die gängigen Einbaudiesel vor Frost und Rost zu schützen.
Da ist viel Wahres dran, denn wenn ein Dieselmotor auch nur halbwegs regelmäßig gewartet und im laufenden Betrieb vernünftig behandelt wird – warm laufen lassen auf Betriebstemperatur, bevor er belastet wird, nicht nach ein paar Minuten gleich wieder ausschalten und, bei Segelyachten, nicht „Motorsegeln“, denn bei einer Krängung der Yacht unter Segel kann der Schmierfilm im Motor unter Umständen abreißen, mit dann oft fatalen Folgen – dann kann er viele tausend Stunden laufen. Schlecht für den Motor ist, wenn er zu lange steht und dann vor allem nicht richtig konserviert worden ist.
Frisches Öl ist ein Muss Aber kommen wir zum erfreulichen Frühling. Das Frostschutzmittel aus dem Kühlkreislauf sollte möglichst aufgefangen und entsorgt werden. Nach dem langen Winter sollte man unbedingt einen Ölwechsel vornehmen und dem guten Stück frisches Öl gönnen, denn dieser lebenswichtige Schmierstoff kann sich über Winter auch schon mal teilweise zersetzen oder sonst wie degenerieren und regelmäßige Ölwechsel gehören zum Erhalt des Motors einfach zum Standard dazu.
Zu einem richtigen Ölwechsel gehört dann auch in jedem Fall das Auswechseln der Filter, vor allem der Öl- und Dieselfilter, sowie ein neuer Impeller. Auch den sollte man grundsätzlich einmal zum Beginn der Saison erneuern, das ist allemal besser als es im Sommer irgendwann unterwegs machen zu müssen.
Öl- & Ölfilterwechsel
Zum Ölwechsel muss man hier nicht viel sagen: Absaugen mit einer Handpumpe (bei Betriebstemperatur) aus dem Ölprüf-Stutzen oder, falls es ein neuerer Motor ist, Absaugen aus dem dafür speziell vorgesehenen Stutzen meist irgendwo an der Seite des Motorblocks. Wenn der Ölfilter regelmäßig gewechselt wird, dürfte er nicht allzu schwer zu entfernen sein. Bevor man den neuen Filter aufsetzt und anschraubt (“Handwarm“), sollte man die Gummidichtung dünn mit Fett oder auch Diesel einschmieren – dann lässt er sich ein Jahr später garantiert wieder gut lösen. Sollte der Ölfilter länger nicht gewechselt worden sein und entsprechend festsitzen, hilft zuweilen leider nur die Brachialmethode: Einen großen, stabilen Schraubendreher einmal hindurch stoßen und den Filter dann mithilfe dieses Hebels abdrehen. Es gibt auch ein Spezialwerkzeug mit einer sich festziehenden Metallschlaufe, um störrische Filter zu entfernen, aber dieses haben meist nur die Motorenprofis selbst zur Hand.
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Dieselfilter & Impeller Beim Wechsel des Dieselfilters auch gleich mal die Leitungen auf eventuelle Undichtigkeiten prüfen. Denn im schlimmsten Fall kann hier Luft eintreten und den Motor stoppen. Der Impellerwechsel kann, je nach Motorfabrikat und Modell, sehr einfach oder eine entsetzliche Fummelei sein. Meist sitzt das Impellergehäuse leicht zugänglich unten und vorne am Motor, bei einigen Modellen (von Yanmar zum Beispiel) sitzt jedoch die Wasserpumpe noch davor. In solch einem Fall ist es meist einfacher und schneller, die Pumpe abzuschrauben um an das Impellergehäuse zu kommen, statt mehr oder weniger blind und mit abgeknickten Fingern hinter der Pumpe herum zu fummeln.
Keilriemen & Zündkerzen Zum Schluss dann auch noch die Keilriemenspannung prüfen und, falls nötig, nach spannen. Impeller und Keilriemen sind übrigens Verschleißteile, die als Ersatz immer an Bord gehören. Bei Benzin- oder Außenbordmotoren dann noch die Zündkerzen prüfen und säubern oder gegebenenfalls tauschen und schon ist das gute Stück fit für die Saison.
Doch das Antriebssystem geht ja draußen, außerhalb des Rumpfes, noch weiter. Sitzt der Propeller fest auf der Welle? Hat die Welle kein Spiel? Ist die Zinkanode auf der Welle noch in einem guten Zustand – wie schon an anderer Stelle in dieser Serie gesagt, sollte sie getauscht werden, wenn nur noch 50 Prozent oder weniger vom Original vorhanden sind. Und natürlich sollte sie auch nicht überstrichen werden. Faltpropeller sollten gangbar gemacht und neu gefettet werden. Bei einem Saildrive-Antrieb muss alle paar Jahre einmal die Gummimanschette am Rumpf erneuert werden.
Mit diesen einfachen Maßnahmen sollte man mit seinem Motor gut durch die Saison kommen. Läuft der Motor dagegen unrund, leidet er unter Startbeschwerden, oder qualmt er nach dem Starten stark (weißlich oder dunkel), dann ist es wohl leider doch eher an der Zeit sich für eine professionelle Motorüberholung zu entscheiden, was dann aber ein Fall für einen Fachmann ist.