Schnell, individuell, flexibel - Neue Yachten müssen vielen Anforderungen gerecht werden
Auf der boot Düsseldorf 2018 wird es vom 20. bis 28. Januar wieder eine Vielzahl an Yachtpremieren in den Messehallen 14 bis 17 für Segler geben. Die größte Wassersportmesse der Welt ist das Schaufenster der Segelbranche, gerade was aktuelle Designtrends bei Segelyachten und -booten betrifft, und die Anforderungen an moderne Yachten sind hoch.
Die Werften, Designer und Konstrukteure meistern diese Anforderungen jedoch mit Bravour. Die aktuellen Designs aus den Yachtbau-Schmieden befriedigen eine Vielzahl an Bedürfnissen von Seglern. So zeigen die Neuheiten zur boot Düsseldorf, dass sie sowohl als Fahrten- als auch als Performanceyachten geeignet sind.
Umfangreiches Platzangebot macht es möglich, dass die Yachten mit großer Crew gesegelt werden können, und doch reicht bei der Bedienung oft das Short-Hand-Prinzip. Fallen, Strecker und Schoten werden zentral in den Cockpits zusammengeführt, so dass ein Verlassen des Steuerstandes bei den Manövern nicht nötig ist. Neben den klar strukturierten Arbeitsbereichen bieten moderne Yachten auch große Freizeitbereiche – sowohl an als auch unter Deck. Viel Licht in den Kabinen machen das Leben zudem im Inneren zum Vergnügen.
Leistungsstarke Riggs mit reichlich Segelgarderobe Die Design-Details folgen bei den Yachten der neuesten Generation den Entwicklungen der vergangenen Jahre. Ein steil abfallender Steven und breite Hecks sorgen nicht nur für hohe Leistungsdaten bei den Booten durch lange Wasserlinien und eine große Formstabilität, sondern auch für Platz in den Kabinen. Dazu kommen leistungsstarke Riggs mit reichlich Segelgarderobe. Und die Anhänge verfolgen unter der Wasserlinie ebenso die Performance-Zielrichtung der Yachten. Tiefliegende Schwerpunkte sorgen für aufrechtes Segeln durch ein hohes aufrichtendes Moment, Doppelruderanlagen gewährleisten ein leichtes Manövrieren. Die Merkmale des aktuellen Design ziehen sich von den Superyachten bis hin zu den handlichen Daysailern.
Die Eleganz der 20-Meter-Yachten definiert sich oberhalb des Wassers durch die Klarheit der Linien. Keine Schnörkel, flache Aufbauten und klar strukturierte Cockpits sind durchgängig die Merkmale, die sowohl der Bavaria C65, das neue Flaggschiff aus Giebelstadt, als auch der französischen CNB66 und der italienischen Solaris 68 zu eigen sind. Die flachen Decks im Vorschiff sind bei allen drei Yachten mit eingelassenen Decksfenstern versehen. Stolperfallen gibt es nicht mehr. Auf Höhe der Masten schließen sich in einem fließenden Übergang die Kajütaufbauten an, die bis zum Cockpit kaum merklich ansteigen. Langgezogene Lichtbänder entlang der Aufbauten und zusätzlichen Dachfenster sorgen jeweils für viel Licht im Salon.
In den großzügigen Cockpits sitzen Gäste entspannt vor dem Arbeitsbereich. Lounge-Möbel machen das Cockpit zur Sommerterrasse, und mit den abgesenkten Tischen wie auf der Bavaria C65 entstehen große Liege-Areale. Im Heck steht der Steuermann jeweils in Luv an einem der beiden Steuerräder und hat einen hervorragenden Überblick über das gesamte Deck, das keinerlei Sichtbarrieren bietet. An den Steuerrädern laufen die Schoten, Leinen und Strecker zusammen und können über jeweils zwei leistungsstarke Winschen beiderseits bedient werden. An Luxus lässt keine der Superyachten etwas zu wünschen übrig. Hinter den klappbaren Badeplattformen verbergen sich Tender-Garagen, in den sich die Beiboote verstecken, die für Flexibilität selbst in einsamen Ankerbuchten sorgen.
Yachtneuheiten aus der 50 Fuß Range
Die Yachten aus der Range um 50 Fuß kommen wie die kleineren Geschwister der Superyachten daher. Bénéteau Oceanis 51.1, Hanse 548, Sun Odyssey 490 oder X49 wirken durch die geringere Länge zwar etwas gedrungener, die Kajütaufbauten etwas voluminöser, doch die puristischen Linien sind auch hier deutlich. Und auch die 50-Füßer lassen über lange Fensterbänder viel Licht ins Innere.
Ihren eigenen Charakter macht dagegen die Amel 50 mit ihrem überdachten Cockpitbereich deutlich. Der Schutzschild gegen die Wetterunbilden baut zwar hoch auf, bietet durch seine umlaufenden Fenster aber gute Rundum-Sicht. Im Gegensatz zur Konkurrenz setzt Amel daher auf einen Steuerstand in der Mitte des Schiffs – unter der Überdachung mit drehbarem Cockpit-Sessel. Alle anderen Yachten folgen dem Prinzip des Doppel-Steuerrads im achterlichen Bereich des Schiffes. Damit werden auch hier bei Bénéteau, Hanse, Sun Odyssey und X-Yachts Arbeit und Freizeit an Bord strikt getrennt.
Diese strikte Trennung lässt sich bei den kleineren Yachten zwischen zehn und 13 Metern naturgemäß nicht aufrecht erhalten. Und doch haben die Designer auch bei Grand Soleil GS34 Performance, Hallberg-Rassy 340, Hanse 348, Najad 395 AC und Wauquiez Pilot Saloon 42 die Doppel-Steuerräder weit nach achtern gesetzt, um so möglichst freien Raum im Cockpit zu ermöglichen. Gleichwohl sind die Design-Unterschiede in der kleineren Klasse zwischen den Yachten größer, da weniger Fläche nach individuelleren Lösungen verlangt. Die Schweden von Hallberg Rassy und Najad setzten stärker auf traditionelle Linien und damit auf rundere Formen. Sie bieten leicht zulaufende Heckpartien, während die anderen Werften wie bei den großen Yachten die keilförmige Rumpfform bevorzugen.