Aktuelle Reviertrends für Segel- und Motoryachten auf Zeit
Rund 140 Vercharterer präsentierten in der Travel World der boot Düsseldorf 2018 in den Hallen 13 und 14 ihr umfassendes Angebot an Revieren rund um die Welt. Auch die Aussteller kamen aus den verschiedensten Ländern, um den boot Besuchern ihre Angebote vorzustellen. Sogar im Superyachtbereich in Halle 7a waren Charteranbieter zu finden.
Für alle, die kein eigenes Boot besitzen oder einmal in einem anderen fernen Revier unterwegs sein wollen, ist eine Charteryacht eine tolle Möglichkeit in See zu stechen. Auf See, aber auch auf Seen im Binnenland sind dabei Segelboote und größere Motoryachten beliebt. Auf Flüssen und Kanälen im Binnenland sind eher Hausboote gefragt. Der Arbeitskreis Charterboot (AKC) hat bei führenden Charterunternehmen nachgefragt und sich über aktuelle Trends bei Revieren, Yachten, Ausstattungen und Buchungszeiten erkundigt:
Die Chartersaison 2017 ist insgesamt gut gelaufen, wenn man einmal von zwei Revieren absieht: Die Türkei war aufgrund der politischen Entwicklung so gut wie gar nicht mehr gefragt und für die kommende Saison sieht es nicht viel besser aus. Vercharterer – denen es möglich war – verlegten ihre Flotten von der Türkei nach Griechenland und Kroatien. Mit Erfolg, denn dort stieg die Nachfrage kräftig an. Die zweite Einschränkung gilt der Karibik, in der während der beiden starken Wirbelstürme im Herbst letzten Jahres Charterstützpunkte und Yachten in arge Mitleidenschaft gezogen wurden – wie beispielsweise die französisch/holländische Insel St. Martin/St. Maarten oder die British Virgin Islands.
Von den problematischen Wetterbedingungen profitierten als Fernziele jedoch andere, südlich gelegenere karibische Inseln und in großem Maße die Inselwelt der Seychellen im Indischen Ozean sowie in geringerem Umfang auch Thailand. In der Karibik hat man mittlerweile nachgerüstet, die meisten Sturmschäden sind beseitigt und die Stützpunkte wieder geöffnet.
Indes: Das Gros der Vercharterungen findet in europäischen Revieren statt. Ein führendes europäisches Buchungsportal berichtet, dass sich 34% der Vorbuchungen auf Griechenland, 19% auf Kroatien, 17% auf Spanien und 11% auf Italien beziehen. Deutsche Direktanbieter, die sich dem Buchungsportal nicht angeschlossen haben, sehen bei den ausländischen Destinationen Kroatien vor Griechenland, Spanien und Italien.
Mobiler Ferienspaß auf Charterbooten
Kroatien immernoch beliebt
Kroatien ist seit vielen Jahren beliebt, weil viele Gäste, vor allem aus dem Süden Deutschlands, dorthin mit dem eigenen Auto anreisen. Ebenso wie zu den Stützpunkten an der Ostseeküste zwischen Flensburg und Greifswald inklusive der beiden großen deutschen Inseln Rügen und Fehmarn. Dort macht sich vor allem bei Segelyachten das Wetter der Vorjahressaison bei den Buchungen bemerkbar. 2016 war es schön, 2017 wurde dort gut gebucht. Die Vercharterer an der Ostsee registrierten für die Saison 2017 ein Umsatzplus von rund 6%. Der Sommer 2017 wiederum war ziemlich regnerisch und damit sind die Erwartungen der Anbieter für 2018 gedämpft.
Beliebte Binnenreviere
Die Binnengewässer in Deutschland, Polen, Frankreich, den Niederlanden sowie in Irland, Großbritannien und Skandinavien sind größtenteils Reviere für Motor- und Hausboote, die dank Fahrstand im beheizbaren Salon selbst bei weniger freundlichem Wetter geschütztes Fahrvergnügen bieten. Am beliebtesten waren in den letzten Jahren die Gewässer in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Dort benötigen Chartergäste für Hausboote zum Teil bloß einen Charterschein, statt eines Bootsführerscheins. Und den gibt es schon nach einer kurzen Einweisung. Führerscheinfreies Hausboot chartern ist übrigens auch im Ausland möglich, beispielsweise in Frankreich, den Niederlanden, Großbritannien und in Irland.
Chartern von Superyachten
Im Bereich der Superyachten mit Crew sind in erster Linie solche zwischen 30 und 45 Metern gefragt, Motoryachten ab 35 Metern, bei den Segelyachten vor allem schnelle und sportliche. Zu 70 % werden sie im westlichen Mittelmeer gechartert und dort überwiegend in Frankreich und Italien genutzt. Exotische Reviere widerum sind meist nur für wenige Winterwochen und einen eingeschränkten Kundenkreis von Interesse.