Zwei starke Frauen in der Welt unter Wasser - Ein Bericht von Bettina Winert
Der Anteil der Frauen unter allen Tauchern beträgt heute rund 30 Prozent. Die Bloggerin Bettina Winert stellt uns zwei starke Taucherinnen vor, die beweisen, dass Frauen im Tauchsport definitiv nicht zu unterschätzen sind.
Jede Menge Frauen sind im Tauchsport aktiv und es werden immer mehr. Sie sind in den Meeren und Ozeanen als Hobbytaucherin, Tauchlehrerin, Tauchbasenleiterin oder professionelle Apnoetaucherin unterwegs. Zwei von diesen besonderen Frauen stellt boot Bloggerin Bettina Winert in diesem Artikel vor.
Treuen Besuchern der Halle 3 ist die Apnoetaucherin Anna von Boetticher bestens bekannt, sie führt seit Jahren durch das Programm am Tauchturm. Wenn Anna nicht am Tauchturm moderiert, trainiert sie Taucher bei der Bundeswehr oder nimmt weltweit an Wettkämpfen teil.
Schon als Kind experimentierte sie in Eigenregie mit ihrem Talent, lange die Luft unter Wasser anzuhalten. Zunächst zog es sie aber als Gerätetaucherin in die Tiefe. Im Jahre 2007 belegte sie einen Kurs im Freitauchen, mit dem Ziel sich für ihre tiefen technischen Tauchgänge besser vorzubereiten. Da war es plötzlich um sie geschehen. Sie warf alle ihre Karrierepläne über Board und wurde professionelle Apnoetaucherin.
Sie hat bisher 33 deutsche Rekorde aufgestellt, darunter den deutschen Rekord in der Disziplin Static. Ganze 6:12 Minuten hielt sie die Luft an. Anna knackte als erste Frau überhaupt die 100 Meter Tiefengrenze in der Disziplin Variable Weight. Ganz ohne Hilfsmittel, mit nur einem Atemzug ging es für sie mit einer Monoflosse schon auf 81 Meter, sogar ohne Flosse schafft sie es auf 51 Meter Tiefe.
Für Anna ist Apnoetauchen Entspannung pur. Über 100 Meter tief nur mit der Kraft der eigenen Lunge zu tauchen, ist für sie jedes Mal ein Erlebnis. Sie nimmt die Farben des Meeres, die Ruhe und die Lichtspiele im Wasser auf. Jeder geschaffte Tauchgang, jede Rückkehr an die Oberfläche, lösen Glücksgefühle aus und sind einmalige Erlebnisse. Diese Verbundenheit mit der Natur, ohne störende Geräusche einer Tauchausrüstung, das Eins werden mit dem Wasser, still zu schweben – das treibt sie immer wieder in die Tiefen der Meere und Ozeane. Großer Respekt vor dem was sie macht, vor der Natur und ein Team an Sicherungstauchern sind ihre Lebensversicherung, damit sie wieder gesund an die Oberfläche zurückkommt.
Abtauchen in Marsa Alam
Für ihren Job arbeitet Sarah O’Gorman eng mit dem Vertriebs- und Marketingleiter zusammen um Strategien für drei der Red Sea Diving Safari Lodges aufzustellen und zu implementieren. Ihre Aufgaben variieren von Tag zu Tag. Mal sitzt sie den ganzen Tag am Computer, beantwortet Mails von Reiseveranstaltern oder erstellt Excel-Tabellen. Am nächsten Tag ist sie mit Journalisten und Fotografen unter Wasser. Im Winter reist sie zu zu Meetings und Terminen wie der Laufzeit der boot Düsseldorf nach Europa.
Eine perfekte Tauchdestination Für Sarah ist das Rote Meer die perfekte Tauchdestination, besonders der südliche Teil mit seinen unberührten Riffen, einer enormen Vielfalt an marinem Leben und die Tatsache, das man all das direkt vom Ufer aus quasi sehen kann. Ihr Lieblingstauchplatz ist das Hausriff von Marsa Shagra. Hier fühlt sie sich zu Hause. Sie kennt jedes Stückchen Koralle, ist nie gelangweilt und findet immer etwas Neues: "Ich liebe die Tatsache, dass sich durch die Jahreszeiten hinweg immer etwas ändert, sich aber dennoch immer so vertraut anfühlt. Ich liebe den Kick, wenn die Delphine früh am morgen auftauchen. Auch wenn ich ungern früh aufstehe, nichts ist besser als Delphine am Hausriff zu beobachten."
Noch Vieles zu entdecken Weitere Favoriten von Sarah sind die Tauchplätze Habili Nakari, Habili el Ghadeer, Elphinstone, Dolphin House sowie das gesamte Fury Shoal Riff. Red Sea Diving Safari bietet Tauchern insgesamt 60 Plätze an, die sie von den drei Eco Lodges aus erreichen können. Sarah hat noch lange nicht vor zu gehen: "Eines Tage werde ich diesen Ort wohl verlassen, aber ich möchte gar nicht darüber nachdenken, bevor es soweit ist". Wobei sie sich nie hätte vorstellen können, eines Tages hier zu landen, daher weiss sie auch nicht genau, was die Zukunft bringen wird.
Die Tage in Marsa Shagra sind zwar oft lang und hektisch, aber sie liebt ihren Job und die Interaktion mit den Gästen. Das Sahnehäubchen ist die Möglichkeit, vor Arbeitsbeginn tauchen zu gehen, oft mit Gästen die über die Jahre zu Freunden wurden.
