Der Surf- und Funsport startet nach überraschend erfolgreicher Saison in einem Jahr voller Herausforderungen gestärkt und mit sehr guten Aussichten in die Saison 2021. Die Stimmung in der Branche ist trotz andauernd anspruchsvollen Aufgabenstellungen aus guten Gründen überaus optimistisch.
Trend Wingsurfen und Wingfoilen
Das Surfen mit Flügel geht 2021 „durchs Dach“
Schon bei den letzten Editionen der boot Düsseldorf waren Wingsurfen und Wingfoilen bei Ausstellern und Besuchern ein Thema. Doch nach diesem sonnigen Sommer 2020 gehen alle Experten entsprechend ihrer Erfahrung mit Neueinsteigern und Interessierten davon aus, dass diese jungen Sportarten in der kommenden Saison fulminant durchstarten. „Wingsurfen ist der überstrahlende Trend“, sagt Tom Eierding von der TPE Sport Distribution und Handelsagentur in Flensburg, „das wächst zwar schon ein paar Jahre, aber jetzt geht es durchs Dach.“ Auch Florian Brunner, Mitglied im Messebeirat der boot Düsseldorf und Geschäftsführer von APM Marketing, sagt: „Wingsurfen und Wingfoilen sind die brandheißen Themen. Das hat sich in Gesprächen mit den Händlern schon abgezeichnet.“
Für den erwarteten Boom des Surfens mit Flügeln in den Händen gibt es gleich mehrere Gründe: Während viele Menschen in diesem Sommer zuhause blieben und dabei am und auf dem Wasser einen außergewöhnlich sonnigen erlebten, fanden sie Zeit die spannenden Sportarten nicht nur zu entdecken, sondern gleich selbst auszuprobieren. „Wing vor Ort, das ist etwas Neues“, erklärt Tom Eierding, „da trafen also zwei Faktoren bei Bestwetter aufeinander.“ Nun, da die erste Generation Boards und Wings im Einsatz war, so Eierding, werde sich vor allem im Wing-Board-Bereich einiges tun. „Und der Absatz wird sich aufgrund des zu erwartenden rasanten Nachfrage-Anstiegs vervielfachen. Man kann es sich so vorstellen wie den Windsurf-Boom in den 80er und 90er Jahren oder den Kite-Durchstart zur Jahrtausendwende.“ Wobei diese beiden Sportarten als beliebte Klassiker bleiben.
Trend Ausbildungsoffensive
VDWS auch mit Flügeln am Puls der Zeit
Die ersten Surfschulen haben Wingsurfen und Wingfoilen in der Saison 2020 bereits angeboten. Sehr früh hatte der Verband der Deutschen Windsurfing und Wassersportschulen e.V. (VDWS) schon 2019 die ersten Wingsurf-Instruktoren im Intensivkurs auf Zypern ausgebildet und ihnen einen Lehrplan an die Hand gegeben, mit denen sie Neueinsteiger im Wingsurfen 2020 ausbilden konnten. „Den Lehrplan gab es ziemlich zeitgleich zur Entwicklung. Inzwischen steigt auch die Nachfrage nach Ausbildung im Windsurffoilen, der durch die neue Olympia-Disziplin noch verstärkt wurde“, sagt VDWS-Geschäftsführer Dirk Muschenich. Das Fotoshooting für das entsprechende Workbook rund ums Thema Wingsurfen mit allen unterrichtsbegleitenden Maßnahmen für die bekannte VDWS-Reihe findet aktuell vor Tarifa mit einem ortsansässigen spanischen Produktionsteam statt.
Trend Revierneuentdeckungen
Wie junge attraktive Sportarten die Szene beleben
Der Wing-Trend zieht eine weitere Begeisterungswelle nach sich: Die Neuentdeckung oder Wiederbelebung von heimischen Revieren, die in der außergewöhnlichen Saison 2020 aus verschiedenen Gründen intensiv stattgefunden hat. „Beim Wingfoilen hat man schon mit ein, zwei weniger Knoten als beim Windsurfen Spaß. Dadurch kommen auch etwas weniger windreiche, aber bildschöne Reviere neu ins Spiel. Ich habe beispielsweise am Altmühlsee erlebt, was da plötzlich los ist und wie viele Trendsetter da mit Wing im Einsatz sind“, erzählt Dirk Muschenich. Alleine in Deutschland sind über den VDWS rund 200 Mitgliedsschulen organisiert, weltweit zusätzlich rund 325 Standorte. „Dadurch, dass Wingfoilen gerade abhebt, rücken neben den Klassikern also auch bislang weniger frequentierte Reviere ins Rampenlicht.“ Teil der Faszination des Wingsurfens ist darüber hinaus, dass der Einstieg so einfach ist. Tom Eierding erklärt: „Es ist leicht zu lernen und man kann zum Einstieg nehmen, was man hat: ein altes Surfbrett, ein SUP-Board oder was Aufblasbares. Man kauft ein Wing und los geht’s.“
Trends Individualsport & Neueinsteiger
Das Glück der Solisten auf dem Wasser
Die Surf- und Funsportbranche blickt nach gutem Sommer in fordernden Zeiten optimistisch in die Zukunft. „Wir verkaufen Produkte für Individualsport im Freien. Die Signale für die Branche waren in den vergangenen Monaten überaus positiv“, erklärt Florian Brunner. Auch Wasserski Langenfelds Manager Karsten Krey bestätigt: „Das Sommergeschäft lief gut. Individualsport ist möglich und machbar.“ Während Wakeboarden und Wasserski hoch im Kurs bleiben, hat Krey einen weiteren allgemeinen Trend ausgemacht, der sich seine Ansicht nach fortsetzen wird: „Wir hatten unglaublich viele Neueinsteiger. Das mag anteilig mit der Pandemie und den in der Folge daheimgebliebenen Menschen auf der Suche nach einer sportlichen Freizeitbeschäftigung zu tun haben. Vor allem aber war es der herausragende Sommer, der so viele Neueinsteiger aufs Wasser brachte. Dieser Trend wird sich massiv fortsetzen. Und darum gilt es für uns alle, die gesamte Branche, sich um sie zu kümmern.“ Während radikale Material-Neuentwicklungen im Sektor Wasserski und Wakeboarding aktuell nicht anstehen, kümmern sich die Anlagenbetreiber mit viel Kreativität um das regionale Angebot. Krey erklärt: „Auch das ist ein Trend. Einer mit Unterhaltungscharakter: Mindestens einmal im Jahr werden die Wasserparks mit neuen Kickern und Slides umgestaltet.“
Über die boot Düsseldorf 2022:
Die boot Düsseldorf findet vom 22. bis 30. Januar 2022 in 17 Hallen des Düsseldorfer Messegeländes statt. Unter dem Motto "Reboot your business" werden die Aussteller spannende neue Bootsmodelle sowie innovative technologische Entwicklungen präsentieren.