Tauchen ist ein Sport für Jedermann. Das können die Besucher der boot Düsseldorf noch bis kommenden Sonntag täglich in Halle 3 sehen, erleben und selbst erfahren, oder genauer: ertauchen. Dass es aber auch – überaus anspruchsvoller – Beruf oder sogar Berufung sein kann, zeigt die Marine. Die wirbt bei der boot nicht nur auf ihrem Informationsstand in Halle 3 (G 69) um Personal. Sondern auch zwanzig Schritte weiter am und im Tauchturm.
Ein schwerbewaffneter Kampfschwimmer in seinem Landkampfanzug und seine drei Unterwasserkollegen im Becken verkörpern die Erfüllung aller feuchten Träume jedes Action-Filmfans. „Wir sind weltweit im Einsatz, in allen Klimazonen und allen Elementen“, wird erläutert, dass die Kampfschwimmer quasi nebenbei auch als Einzelkämpfer und Fallschirmspringer ausgebildet werden. „Bei Überfällen von Piraten oder Terroristen“ auf hoher See sind die Bundesbürger nicht zuletzt durch das „taktische Tauchen“ der Elitetruppe bestens geschützt: „Langweilig wird’s bei unseren Einsätzen auf keinen Fall“, heißt es verheißungsvoll.
Weniger martialisch, aber ebenso beeindruckend stellen sich die Minentaucher vor: „Bis 54 Meter Tiefe werden Munition und Altlasten in den Meeren beseitigt und geborgen.“ Das flößt den vielen interessiert zuhörenden Freizeittauchern zurecht ebenso viel Respekt ein wie die bis zu 60 Kilo Equipment, die die wehrhaften Schwimmer unter Wasser (am Mann, versteht sich) dabei haben. Enormes leistet auch die dritte, vergleichsweise zivile Abteilung der Truppe, die Schwimmtaucher und Pioniertaucher. Für diese Unterwasser-Handwerker, die u.a. mit Bolzenschußgerät, Schweißapparat und Unterwasser-Kettensäge, tief drunten Reparaturen vornehmen, werden ebenfalls sportlich fitte Neulinge gesucht. „Wir sind jederzeit auf der Suche nach adäquatem Nachwuchs“, unterstreicht Schwimmtaucher-Lehrer Wolfgang Freudenberg aus dem holsteinischen Neustadt.