Interview mit Mareike Guhr auf der boot 2018 zum Thema Frauen beim Segeln
„Frauen lieben Katamarane!“ sagt Mareike Guhr im Gespräch auf der boot 2018, und sie muss es wissen. Sie segelte in viereinhalb Jahren mit einem Katamaran um die Welt und hatte dabei auch viele Mitseglerinnen an Bord.
Sie kümmert sich schon seit Jahren um die Förderung des Frauensegelns. Als eine der ganz wenigen Frauen, die im Hochseesegeln eigenständige Projekte als Skipperin durchführt, hat sie sich vorgenommen, mehr Frauen für diese Aufgaben auszubilden, ihnen das nötige Selbstvertrauen und die Sicherheit mit auf den Weg zu geben.
Dazu bietet sie gerne auch mal Frauentörns an, segelt beispielsweise die Antigua Race Week mit einer reinen Frauencrew und hat im vergangenen Jahr auf einem von der Bavaria-Werft organisierten Schnupperwochenende an der Ostsee ein Katamarantraining für Frauen an Bord eines Nautitech-Kats durchgeführt. Mit großer Resonanz.
Paare bei der Törnberatung Auf der boot 2018 macht sie in diesem Jahr wieder ihre beliebte Törnberatung in der Halle 13. „Hier erlebe ich zum Beispiel sehr oft Paare, wo Sie anfangs den Segelplänen gegenüber eher zögerlich ist. Meist aus Angst oder einem Gefühl der Unsicherheit ganz allgemein. Fällt dann die Kaufentscheidung, oder auch die Wahl der Charteryacht, zugunsten eines Katamarans, sieht es gleich viel besser aus!“ Warum das so ist, erklärt Mareike auch gleich. „Ein Katamaran ist ganz einfach sicherer.“
„Schon weil das Schiff nicht schräg liegt ist die Gefahr, über Bord zu gehen, sehr viel geringer. Und vor allem ist es unterwegs natürlich viel angenehmer, auf einem Boot zu sein, dass nicht immer mit Schräglage segelt. Vor allem aber sind Katamarane in der Regel unsinkbar. Nichts ist schlimmer, als wenn auf See das Boot sinkt. Mit einem Katamaran kann man etwas rammen, ein Leck haben, vielleicht wird ein Rumpf voll Wasser laufen aber er wird weiter an der Oberfläche schwimmen und weiterhin eine sichere Plattform für die Besatzung sein. Auch wenn so ein Fall in der Praxis hoffentlich nie eintrifft, verleiht es doch ein ganz anderes Gefühl der Sicherheit!“, führt Mareike aus.
Förderung des Frauensegelns
Hinzu kommt der Wohnkomfort auf einem Schiff mit großen Decksflächen, großem Cockpit und einem großen Salon mit Panorama-Ausblick. „Das kann ein Mono in dieser Form nicht bieten!“ Gerade, wenn einem das Segeln vielleicht nicht in die Wiege gelegt wurde, ist das ein weiterer wichtiger Faktor. Sie selbst hat den direkten Vergleich erlebt:
„Ich bin mit einer immerhin sehr schönen, schnellen und im Hafen luxuriösen Swan über den Atlantik gesegelt, Zugegeben, wir hatten schlechtes Wetter, aber es war anstrengend und so, dass ich mich wirklich gefreut habe anzukommen. Etwas später habe ich den gleichen Törn auf der gleichen Strecke und auch bei ähnlich schlechtem Wetter auf einem Katamaran gemacht und wir waren bei unserer Ankunft in der Karibik vollkommen ausgeruht und entspannt. Das ist schon ein enormer Unterschied!“ Aber Mareike möchte Frauen den Spaß am Segeln vermitteln, sie nicht unbedingt zum Katamaran konvertieren, es ist nur so, dass der Katamaran dank der beschriebenen Eigenschaften dabei hilft.
Sicherheit und Selbstvertrauen „Es ist für alle Beteiligten einfach schöner, wenn sie segelt, weil sie es gerne mag und nicht nur ihrem Partner zuliebe“, findet sie. Dazu müsse man den weiblichen Segelanfängerinnen eben nicht nur die Fähigkeiten, sondern vor allem erst einmal ein Gefühl der Sicherheit und des Selbstvertrauens vermitteln. Zur Törnberatung mit Mareike Guhr kann man sich direkt auf der boot verabreden, in Messehalle 13 am Stand F09. Mehr über sie und ihre Projekte erfahren kann man auf ihrer Webseite www.magsail.de