Du arbeitest dort, wo andere Urlaub machen. Wie bist Du dazu gekommen, Dein Hobby, das Segeln, zum Beruf zu machen?
Mareike Guhr: „Ich würde es wohl eher Berufung nennen, denn meinen Lebensunterhalt kann ich damit kaum verdienen. Aber ich liebe es, Menschen für das Segeln zu begeistern, ihnen das Leben auf dem Wasser näher zu bringen, zu coachen, aber auch entfernte Inseln und fremde Kulturen zu erkunden. Das teilen zu können ist einfach wunderbar. Als Segelsportjournalistin habe ich das früher schon getan. Vor 12 Jahren habe ich dann meine Sachen gepackt und bin aufs Meer gezogen und nehme immer wieder Segler und auch Neulinge auf meine Reisen mit.“
Gerade im Moment bist Du in der Karibik unterwegs. Wie sieht hier Dein Alltag aus?
Mareike Guhr: „Sehr unterschiedlich – je nachdem, was ansteht. Wenn ich Gäste habe, beginnen die Tage später mit Schwimmen, Frühstück, Segel setzen, neue Ankerplätze ansteuern, schnorcheln und Inseln erkunden. Den Sonnenuntergang nicht zu vergessen, der hier in den Tropen eigentlich immer umwerfend ist. Wir kochen gemeinsam an Bord und erzählen beim Essen von unseren Abenteuern. Dabei bin ich natürlich 24/7 Ansprechpartnerin für alle und beantworte gefühlt täglich eine Millionen Fragen. Das macht Spaß, kann aber unter Umständen auch sehr anstrengend sein – zumal ich permanent die Verantwortung für alle an Bord trage.
Wenn ich allein bin, sind die Tage gefüllt mit Organisation und Bootsreparaturen. Allein das Wäsche waschen, Einkaufen, Gas auffüllen usw. ist eine ganz andere zeitraubende Herausforderung vom Ankerplatz aus als Zuhause. In Marinas bin ich sehr selten. Die sind meist ausgebucht oder laut, heiß, stickig und sehr teuer.“