Die Interkation mit den Orcas vor der spanischen Küste. Diese konnten wir auf See mit Ruhe, Besonnenheit und einem gesunden Maß an Humor bewältigen. An Land kam Unterstützung durch Clubmitglieder, den Vorstand und unsere Versicherung hinzu, um den Schaden schnellstmöglich zu beheben und die Reise fortsetzen zu können.
Auf der Überfahrt von den Kanaren zu den Kap Verden hatten wir achterliche Winde mit 6-7 Windstärken. Zu diesem Wind baute sich eine entsprechend hohe Welle auf, was dazu führte, dass die Kraft vom Autopilotmotor auf der Ruderschaft nicht übertragen wurde und wir mit der Hand steuern mussten. Zu dem Zeitpunkt waren nur drei Crewmitglieder an Bord, die das Schiff unter den Bedingungen sicher steuern konnten, sodass die Tage und besonders die Nächte körperlich und geistig herausfordernd waren.
Die Atlantiküberquerung zu den Azoren stellte uns vor technische, physische und psychische Hürden. Direkt zu Beginn wurden unsere Nerven getestet, weil wir vier Tage in der Flaute standen und keine Aussicht auf Wind war. Nachdem wir dann einige Tage gut vorangekommen waren, kündigte sich stärkerer Wind an, sodass wir ein Vorsegelwechsel vornahmen. Dabei verletzte sich ein Crewmitglied das Knie und fiel aus dem Wachsystem aus. Der vorhergesagte Wind kam und drehte auf ESE, sodass wir uns bei 5-6 Windstärken Richtung Azoren befanden. So wurde zum Ende der Überquerung nochmal unsere Psyche auf die Probe gestellt, denn das Leben unter Deck bei diesen Bedingungen ist sehr unkomfortabel und jede Meile zieht sich. 10sm vor der westlichsten Insel des Azoren Archipels stellten wir dann noch einen Schaden am Ruderlager fest, den wir bei den vorherrschenden Bedingungen nicht wirklich einschätzen konnten und suchten erstmal in einer Ankerbucht vor Flores Schutz für die Nacht, um am nächsten Morgen den Schaden genauer zu untersuchen und einen Plan für die Reparatur und das Überwinden der verbliebenen 140sm bis Horta zu schmieden.
Neben den beschriebenen seglerischen Herausforderungen stehen natürlich auch die kontinuierlichen Instandhaltungs- und Wartungsarbeiten an. Hinzu kommt die Organisation der Crewwechsel, die Crewplanung der nächsten Etappen und Durchführung von unvorhergesehenen Reparaturen, ohne aus dem angesetzten Fahrplan zu fallen.