Gerade dem Neuling fällt es auf dem riesigen, unübersichtlichen Schlauchbootmarkt schwer, das richtige Boot zu finden. Er wird häufig feststellen, dass es in der Nähe zwar einen Bootshändler gibt, dieser aber nicht die von ihm gewünschte Marke führt. Dann wird die Wahl noch schwerer; denn kaum etwas ist nerviger, als später hunderte Kilometer zu fahren, um beispielweise bei einem möglichen Gewährleistungsanspruch oder nur zur Wartung Boot und Motor zum zuständigen Händler zu bringen.
Einweisung und Probefahrt Hat man gekauft, empfiehlt es sich, das Boot schon einmal beim Händler aufzubauen. Darüber hinaus sollte man als Käufer bei der Übergabe auf einer Einweisung von Boot und Motor und möglichst auf einer Probefahrt bestehen. Dann erlebt man keine bösen Überraschungen im Urlaub, beispielsweise mit fehlenden Teilen oder falschem Propeller. Guter Rat ist besonders im Ausland teuer. Käufe beim Versandhaus oder im Kaufhaus sollte man vergessen; denn Service wird dort nicht geboten. Meist werden nur noch einfache Badeboote zum Rudern angeboten. Späterer Service in Wohnort-Nähe ist wichtiger als der Rabatt.
Wie groß muss der Geldbeutel sein? Beim ersten Blick in eine Schlauchboot-Preisliste sieht man die Zahlen meist noch gelassen. Doch im Grundpreis ist häufig nur das pure Boot enthalten. Ausrüstung wie Sitze, Persenning, Trailer, Batterie und Motor schlagen extra zu Buche. Lieber bei einem Zubehörteil, bei dem man sich nicht sicher ist, ob man es unbedingt haben möchte, gleich zuschlagen. Der nachträgliche Einbau ist meist teurer als beim Erstausstattungs-Angebot. Am günstigsten fährt, wer sich über Komplettangebote schlau macht. In solchen Paketen sind in der Regel Motor und die wichtigste Ausrüstung enthalten. Auch Slipgebühren, um das Boot in und aus dem Wasser zu bringen, sind recht unterschiedlich. Wenn man Glück hat, kostet es nichts.
Weitere Kosten Doch mit dem reinen Kauf ist es nicht getan. Schon für kleinere, nicht zusammenlegbare Boote fallen Kosten an. Geht man davon aus, dass kein eigener Stellplatz zur Verfügung steht und das Boot zum Fahren geslippt wird, muss das Trailer-Boot-Gespann irgendwo untergebracht werden. Die teure Möglichkeit ist eine Garage in der Stadt.
Günstiger sind da Lagerplätze in Hallen. Doch die liegen häufig außerhalb, so dass sich hier die Kosten für Zugauto-Kilometer summieren. Auch Slipgebühren, um das Boot in und aus dem Wasser zu bringen, sind recht unterschiedlich. Wenn man Glück hat, kostet es nichts. Der gleiche Betrag wie für einen festen Liegeplatz im Wasser entscheiden ist dann noch mal fällig für's Winterlager. Das sind alles Probleme und Kosten, die der Eigner eines zerlegbaren Schlauchbootes nicht hat. Er kann Boot und Motor beispielsweise im Keller lagern und sein Bötchen am Strand zu Wasser bringen.
Kennzeichenpflicht Wer auf Binnenrevieren fährt, muss sich ein Kennzeichen beispielsweise beim Wasser- und Schiffahrtsamt besorgen. Auch im Ausland ist ein Kennzeichen zum Teil Pflicht. Als Versicherung muss man mindestens eine Haftpflicht haben.
Second-Hand Das erste Gebot lautet: Niemals die Katze im Sack kaufen. Das heißt, ein gebrauchtes Schlauchboot nie in verpacktem Zustand zu übernehmen. Es reicht auch nicht, das aufgebaute und aufgeblasene Boot oberflächlich in Augenschein zu nehmen.
Vielmehr müssen Schlauchkörper, Bodenbretter oder Kunststoff-Rumpf, Versteifungen, Spiegel, und Zubehör einzeln beurteilt werden. Kleinere Kratzer am Schlauchkörper sind von untergeordneter Bedeutung, es sei denn, das darunterliegende Gewebe ist schon freigelegt. Bei fast jedem gebrauchten Schlauchboot gibt es neuralgische Punkte. Die wichtigsten sind:
1. Durchgescheuerte Stellen innen, und zwar dort, wo die Bodenplatten oder Versteifungsleisten mit dem Schlauchkörper Kontakt haben. Großflächige Scheuerstellen sind meist schwierig zu reparieren.
2. Bei Holzteilen wie Bodenbrettern, Versteifungsleisten und Spiegel werden den Beschädigungen dadurch hervorgerufen, dass Feuchtigkeit über die Stirnseiten eindringt. Stellt man Verrottungen fest, ist der Wert des Schlauchbootes stark gemindert.
3. Bei Kunststoffrümpfen muss man auf Risse im Gelcoat achten. Abschürfungen lassen sich einfach reparieren. Findet man jedoch im Bereich der Heckspiegels Risse, deutet das auf eine Überbeanspruchung hin. Soll heißen, ein zu kräftiger Motor war installiert und hat heftig am Spiegel gezerrt. Dann Finger weg vom Kauf.
Die Hersteller garantieren zwar die lange Lebensdauer der Häute, doch sollten Boote, die älter als etwa 10 Jahre sind, besonders kritisch begutachtet werden. Bootsgröße und -Typ spielen dabei keine Rolle. Auch die Begutachtung des Zubehörs lässt darauf schließen, ob der Eigner sein Boot pfleglich behandelt hat oder nicht.
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