Beim Transport über Land liegt das Boot sicher auf den seitlichen Längsauflagen des Trailers. Hochkurbelbare Sliprollen erleichtern die Prozedur beim Auf- und Abslippen, ohne den Trailer bis zum Aufschwimmen des Bootes ins Wasser fahren zu müssen. Über eine Winde lässt sich das Boot per Drahtseil vom Hänger ab- oder wieder aufkurbeln. Der Zubehörmarkt bietet für die Bequemlichkeit Elektro-Winden zum separaten Anschluss an die Batterie des Zugfahrzeuges an. Wie das Boot letztendlich zu Wasser geht, dafür gibt es mehrere Möglichkeiten.
Radlager und Bremsen schonen Weder gut für Bremsen noch Radlager: der Hänger wird ins Wasser geschoben, bis das Boot aufschwimmt. Das ist selbst bei Trailern mit hochkurbelbaren Ablaufrädern erforderlich. Besser ist ein Kipprahmen, den einige Hersteller offerieren. Aus dem Hauptrahmen des Hängers entfaltet sich nach Herausziehen eines Sicherungsbolzens ein zweiter Rahmen – auf dem das Boot liegt – um ein paar Zentimeter in die Höhe, von einem Drahtseil gesichert. Das genügt, um das Boot bequem zu Wasser zu lassen oder wieder aufzuziehen, ohne den Trailer vom Zugfahrzeug abzukuppeln und ohne mit den Trailerrädern ins Wasser zu fahren. Der Kipprahmen selbst erhöht das Trailer-Leergewicht nicht unbeträchtlich. Ebenso gut, aber leichter beim Eigengewicht, ist eine selbsttätig kippende Slipmatic am Heck des Trailers. Auch in diesem Fall werden Radlager und Bremsen vom Wasser verschont.
Trailer mit Slipwagen werden meist für Jollen und Segelboote bis 80 cm Tiefgang eingesetzt. Bei ihnen fährt man mit dem Trailer bis zur Achse ans Wasser und lässt dann allein den Slipwagen mit dem Boot obendrauf ins Wasser rauschen. Für Motorboote eignen sich disee Slipwagen-Systeme jedoch wegen des hohen Anpassungsbedarfs an die jeweilige Stützlast kaum.
Vor allem das Salzwasser der Meere und Tidengewässer ist überaus aggressiv zu Radlagern und Bremsen von Trailern. Deshalb sind Trailer nach ihrem Aufenthalt im Wasser durch mehrere Bremsversuche „trocken zu bremsen“. Die Radlager sollten hinsichtlich eines Wassereinbruches kontrolliert und mit Wasser gereinigt und neu gefettet werden. Auch wenn so manche Trailer mit wasserdichten Radlagern angepriesen werden ist Vorsicht angesagt. In der Praxis kommt es immer wieder vor, dass auch vorgeblich wasserdichte Radnaben Wasser ziehen. Zudem ergibt sich Kondenswasser im Innern, wenn ein Trailer nach der Fahrt mit den warm gelaufenen Radlagern ins kühlere Wasser gefahren wird.
Tipp: Statt je nach Steigungsrad der Slipstelle mit den Trailerrädern ins Wasser zu fahren, sollte das Boot dann besser per Kran ins Wasser gesetzt werden. Das mag zwar etwas kosten, ist aber zumeist preiswerter als später mit Radlagerschaden liegen zu bleiben. Ein Stützrad, ob nun aus Festgummi oder mit Luft gefüllt, ist sinnvoll, um den Trailer vom Zugfahrzeug abkoppeln und frei schieben zu können ohne sich dabei zu überheben.