Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Wohnen auf dem Wasser
Immobil oder mobil?
Ein fest liegendes Hausboot ist technisch einfacher, zumal wenn es an die Ver- und Entsorgungen an Land angeschlossen ist. Allerdings ist es sehr viel schwerer, solch einen Liegeplatz zu finden. Mobile Schiffe können einfacher einen Liegeplatz finden oder diesen auch wechseln, ganz abgesehen natürlich von der Möglichkeit, im Urlaub mit dem Schiff zu fahren.
Wo will ich wohnen? Gibt es dort Liegeplätze oder kann ich einen bekommen?
Diese Frage sollte vor einem Schiffskauf unbedingt geklärt sein. Oft hilft es, ein Foto des Schiffes, welches man kaufen möchte, oder des Schiffstyps zu zeigen – vor allem in Stadthäfen oder Museumshäfen, wo es auch auf Ästhetik ankommt.
Gibt es Einschränkungen der Schiffsgröße oder des Tiefgangs?
Das betrifft den Liegeplatz oder auch die Gewässer, die ich befahren möchte. Beispiel: Die meisten Schleusen der kleineren Kanäle in Frankreich sind höchstens 5 Meter breit. Ein Schiff für die europäischen Binnengewässer sollte daher lieber nicht breiter als eben unter 5 Meter sein. Auch beim Tiefgang gibt es auf den Binnengewässern Einschränkungen, kleinere Kanäle haben oft kaum viel mehr als einen Meter Wassertiefe.
Falls ich mobil sein will, welche Gewässer möchte ich befahren können?
Das ist natürlich maßgeblich für die Art von Schiff, nach dem ich suche: Binnen, Küste oder See.
Was benötige ich an Raum?
Dazu die eigenen Bedürfnisse möglichst genau einkreisen, dann nochmal überprüfen: Wie viele Personen wohnen an Bord, wie viele Zimmer/Kabinen benötige ich, brauche ich ein Büro, arbeite ich an Bord oder an Land, und so weiter.
Wie hoch ist mein Budget?
Zusätzlich zum Kaufpreis fallen Nebenkostgen an: Gutachter, dazu meist auch Kosten, um das Schiff zur Begutachtung aus dem Wasser zu nehmen. Bei der Übernahme des Schiffes entstehen gleich weitere Kosten – auf jeden Fall Versicherung, meist auch Liegeplatz, falls nicht anders vereinbart. Dann kostet natürlich auch die Überführung zum Heimathafen etwas.
Wie hoch dürfen die laufenden Kosten pro Jahr sein?
Welche monatliche oder jährliche Belastung kann ich mir leisten – Liegeplatz, Versicherung, Reparatur und Pflege, Verbrauchskosten für Strom, Treibstoff und Wasser sind zu berücksichtigen.
Wie werde ich heizen?
Falls das Schiff weiter im Norden liegt und rund ums Jahr bewohnt werden soll, ist dies eine entscheidende Frage. Bei kleineren Schiffen reichen oft eine Standheizung (Warmluft, mit Diesel oder Gas betrieben) oder Heizkörper an einer Dieselheizung. Ein Ofen (ein Schiffsofen für Diesel wie „Refleks“ und „Dickinson“ oder für Diesel und Petroleum wie „Taylor’s“ oder auch ein kleiner Kaminofen) verbreitet eine gemütliche und vor allem trockene Wärme.
Bei größeren Schiffen kann schon normale Haustechnik zum Einsatz kommen, beispielsweise ein Ölbrenner als Zentralheizung. Oder auch moderne Systeme: elektrisch, sofern man genug Strom selbst generiert (mit Solar und Wind), oder Pellets oder vieles andere – ob beispielsweis eine Wasser-Wärmepumpe auf Schiffen funktionieren würde, ist derzeit noch nicht ausprobiert worden.
Wie werde ich kochen?
Gas ist am einfachsten und wird von vielen Köchen bevorzugt, nicht jeder möchte jedoch eine Gasanlage an Bord haben. Die beste Alternative für den Dauer-Wohnbetrieb ist elektrisch, wiederum am besten, sofern man selbst genug Strom generiert oder meist immobil im Hafen liegt und an den Landstrom angeschlossen ist. Einige Yachten haben Petroleum- oder Spirituskocher, die sind jedoch im täglichen Betrieb eher mühsam und für den dauerhaften Liveaboard nicht unbedingt empfehlenswert.
Wie Ver- und Entsorgen?
Welche Kapazität haben die Wassertanks, wie oft werde ich also Wasser bunkern müssen? Gibt es einen separaten Heizöltank? Wenn nicht, wie meist bei Schiffen aus dem Ausland, muss man den bei Bedarf nachrüsten. Entsorgung im Schmutzwassertank zum Auspumpen oder per bordeigenem Klärwerk? Solche gibt es beispielsweise bei Tom Logisch, Hamann Wassertechnik und weiteren Anbietern. Oder liegt das Schiff fest und kann an die lokale Kanalisation angeschlossen werden? Die Anschlüsse müssen dann alledings winterfest sein.
Kommunikation
Telefon, Internet, TV: Entscheidend ist guter Mobilempfang durch eine entsprechende Außenantenne, vielleicht auch mit einem bordeigenen WLAN. Dann ist die Kommunikation in Landnähe – wir sprechen hier nicht über Ozeanüberquerungen – gar kein Problem: Die meisten Küstengewässer werden auch schon von den Mobilfunknetzen erreicht. Viele Häfen haben ein eigenes WLAN, in das man sich einloggen kann; oft ist die Geschwindigkeit der Datenübertragung dort dann aber eher mittelalterlich.
Muss ich sehr viel Ahnung von Booten haben, um an Bord leben zu können?
Nein, ich muss nicht unbedingt mit Booten aufgewachsen sein, auch wenn das sicher kein Nachteil wäre. Mit gesundem Menschenverstand, Lernwilligkeit und Flexibilität kann ich mir alles Notwendige an Wissen und Fertigkeiten aneignen. Das Einzige, was wirklich wichtig ist: Enthusiasmus. Begeisterung für diese Art des Lebens, auch bei Rückschlägen oder ungemütlichen Situationen, denn die gehören dazu.
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