Die Blitzschutzanlage verhindert zwar nicht das Einschlagen eines Blitzes, jedoch können Einschlagpunkt und Weg des Blitzstroms des einschlagenden Blitzes besser kontrolliert werden. Die gewaltige Stromstärke eines Blitzes, die zwischen 20.000 und 100.000 Ampere erreichen kann, muss auf dem schnellsten und einfachsten Weg ins Wasser geleitet werden. Während dies bei Alu- und Stahlyachten weniger das Problem darstellt, ist es bei Holz- und GFK-Schiffen schon komplizierter.
Die einfachste Lösung für den Blitzschutz
Eine behelfsmäßige, schnelle Lösung ist ein Kupferleiter-Klemmen-System, das an Mast, Wanten und Stagen befestigt wird. Die Enden der Kabel hängen 1,5m tief im Wasser. Darüber können die Blitze abgeleitet werden, allerdings ist das System nicht umfassend, da das Verhalten von Blitzen extrem komplex ist. Blitze teilen sich, schlagen über und können auch aus dem Wasser wieder zurück an Bord gelangen. Auch ein Blitzeinschlag von außen, wie über den Landanschluss im Hafen, ist möglich. Ein Fachmann sollte bei entsprechenden Umrüstungen stets zurate gezogen werden.
Die üblichen Sicherheitsmaßnahmen
Natürlich gelten bei Gewitter stets die üblichen Sicherheitsmaßnahmen: Hafen oder geschützte Bucht anlaufen (wenn möglich), Badende müssen das Wasser verlassen, Angelrouten einholen, unter Deck gehen oder sich an Deck möglichst klein machen (hinhocken), Schuhe mit Gummisohlen tragen, keine Metallteile berühren, nicht an der Ankerkette hantieren, Landstromverbindung im Hafen trennen, Hauptschalter ausschalten, alle Netz- und Antennenstecker ziehen, Kabelverbindungen zu Empfängern am Masttopp trennen. Mit einem guten Blitzschutz an Bord und einigen Sicherheitsmaßnahmen bei Gewitter kann an Bord kaum noch etwas passieren.
Quelle: Pantaenius Yachtversicherungen