Ziel eines jeden Kiteanfängers ist es, möglichst schnell aus dem Wasser und ins Fahren zu kommen. Doch es ist schon etwas Geduld und gute Planung notwendig, um leicht im Trapez zu hängen und übers Wasser zu gleiten.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, das Kiten zu erlernen. Optimal ist es, einen mindestens zweiwöchigen Urlaub mit einem Kitekurs einzuplanen. Wobei man mit etwas Geschick aber auch durchaus schon nach einwöchigen Kit-Kursen erste Erfolge auf dem Wasser feiern kann.
Voraussetzungen
Das Kite-Revier muss einsteigertauglich und sicher sein, der Wind und die Wassertemperaturen müssen passen. Die Neulinge sollten motiviert, aber nicht ungeduldig sein, das Kiteboarden zu erlernen. Sideshore oder sideonshore-Winde mit glattem Wasser sind optimal. Dabei sollte das Wasser mindestens knietief sein und über einen sandigen Untergrund verfügen, da dann das Verletzungsrisiko beim Kiten minimiert wird. Ein großer Stehbereich im Wasser spart Zeit und Kraft.
Wassertemperaturen
Eine Wassertemperatur von 18 Grad ist kein Problem, ab 20 Grad wird es angenehm und der Körper verbraucht weniger Energie, was der Konzentration zugute kommt. Je weniger Neopren man an- und ausziehen muss, desto mehr Zeit hat man fürs Üben. Für Schulungen an Spots mit tieferem Wasser sollten Helfer der Kite-Station mit Jetskis oder Booten mit vor Ort sein. Dies gilt auch fürs Üben bei Offshorewind.
Kite-Stationen
Die Kite-Stationen haben sich auf ihre jeweiligen Reviergegebenheiten eingestellt und nutzen die „hauseigenen“ Vorteile aus. Mehrsprachige Lehrer mit viel Schulungserfahrung bringen Gelassenheit in den Kite-Unterricht und sorgen für ein sicheres Gefühl bei der Schulung. Wenn dann noch mit maximal zwei Schülern pro Lehrer trainiert wird, erzielt man meist schnelle Lernerfolge im Kiteurlaub.
Lerninhalte
Wer nach den Regeln der Kite-Verbände VDWS oder der IKO ausgebildet wird, kann nach dem Kurs ein weltweit anerkanntes Zertifikat über den Könnenstand erwerben. Theorie und Praxis wechseln sich ab und die sichere Beherrschung des Kites steht anfangs im Vordergrund. Flugschule nennt sich das dann und sollte möglichst ausgiebig trainiert werden. Wenn das selbständige Starten des Kites aus dem Wasser heraus funktioniert, folgen Bodydrag und Wasserstart. Was sich hier leicht und locker anhört, braucht Zeit und ist nicht in zwei oder drei Stunden gelernt. Gerade am Anfang ist Geduld gefordert, um den Kiteschirm immer unter Kontrolle zu behalten.
Ein Schritt nach dem anderen
Wer nach einer Woche den Wasserstart schafft und die ersten Meter gefahren ist, kann das schon einmal als großen Erfolg verbuchen. Fahren und Höhe halten sind die nächsten Ziele, wenn möglich vielleicht sogar schon etwas Höhe laufen (aufkreuzen gegen den Wind). Je nach Erfahrung aus anderen Wind- oder Wassersportarten wird man zeitlich 15-20 Unterrichtstunden kalkulieren müssen, um diese Ziele zu erreichen. Dabei gehört zum individuellen Unterricht auch immer wieder eine Phase des selbständigen Übens unter Aufsicht. Mit einem klassischen Anfängerkurs der z.B. 10 Std. umfasst, wird man also wahrscheinlich noch nicht zum Kiter, ein bisschen mehr Stunden werden es in der Regel schon sein.
Die Ausrüstung
Eine eigene Kite-Ausrüstung ist an Stationen nicht notwendig. Trapez, Board und Kites werden im Rahmen des Unterrichts gestellt. Alles, was man zum Kiten am Körper trägt, sollte man jedoch selbst mitbringen. Das sind ein Neoprenanzug, Shorty oder - je nach Temperatur - auch nur eine Boardshort und ein Lycra-Shirt. Schuhe und Handschuhe sind je nach Revier angemessen. Mehr braucht es eigentlich nicht. Körperliche Fitness und Ausdauer vor Kursantritt sind immer gut.
Mögliche Reviere
Wichtig ist die richtige Auswahl des Reviers und der richtigen Jahreszeit, in der man dieses Kitereviere besucht. Nicht jedes Revier ist ganzjährig optimal zum Lernen, oft gibt es spezielle Monate im Jahr bei denen der Wind genau passt. Gute Einsteigerreviere sind nicht gleichzeitig schlecht für Experten, deshalb dürfen die folgenden Ziele nicht als reine Einsteigerziele interpretiert werden! Klassiker sind die Stationen in Ägypten. Ob El Gouna, Hurghada, die Soma Bay mit Safaga oder auch Dahab auf dem Sinai. Hier kann man fast ganzjährig sehr gute Bedingungen vorfinden. Fuerteventura mit der großen Station von Rene Egli in Sotavento macht einen sehr guten Job, aber auch viele Stationen in Brasilien, die Flusslagunen oder passende Sandbankkonstellationen vorweisen können, sind perfekt zum Lernen geeignet. Weitere gute Fernreiseziele sind El Yaque auf der karibischen Insel Isla Margarita und Mauritius im Pazifischen Ozean. Als Nahziel sind Djerba und Porto Pollo auf Sardinien ebenfalls in die Riege der Top 10. Zu Reise- und Kursangeboten auf: www.sunandfun.com
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