Firmenporträt
ÜBER ALFRED ZURHAUSEN - DER LEITER DER MPN
1996 war ich der einzige deutsche Teilnehmer am Wellcraft Offshore Boot Camp in Captiva Island, Florida. Der Kurstitel war nicht im Sinne von Booten gemeint, sondern spielte auf die militärische Bedeutung an. Doch dort ging es nicht zimperlich zu. Es handelte sich um eine sehr exklusive Veranstaltung, auf die ich durch eine Ankündigung im BOOTE-Magazin aufmerksam wurde. Ich gönnte mir das Fahrtraining zu meinem dreißigsten Geburtstag, die fünf Tage kosteten 5.000 Dollar. Danach fuhr ich nach Las Vegas und zur Fort Lauderdale Boat Show, und dazwischen verbrachte ich vier Tage auf Jamaika. Als ich nach Hause kam, hatte ich einen 911 Turbo in der Garage stehen. Ich hätte ihn nie verkaufen sollen, die sind jetzt ein Vermögen wert. Aber wie dem auch sei, ich war nie ein Sammler und würde nie dasselbe Auto zweimal kaufen. Dafür ist das Leben zu kurz, ich ziehe immer etwas Neues vor. So auch mit dem Bootcamp von Wellcraft. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich kleinere Boote auf Binnengewässern gefahren.
1976, im Alter von zehn Jahren, habe ich in Holland mit dem Bootfahren begonnen. Es war ein Paradies für Kinder, denn die Behörden waren nicht so streng mit dem Führerschein. Außerdem schaffte die Glastron Carlson meines Vaters 50 Knoten und war viel schneller als die Wasserschutzpolizei. Die Regattaschule entfachte meine Leidenschaft für richtig schnelle Boote. Es gab sechs Kurse pro Jahr mit 24 Teilnehmern, die in Vierergruppen auf sechs Scarab 31 aufgeteilt wurden. Sie hatten zweimal 420 PS von Mercury, daran erinnere ich mich noch ganz genau. Das Gebiet vor Captiva Island war ein Traum: glattes Wasser auf der einen Seite und Wellen auf der anderen Seite des Golfs. Dort habe ich gelernt, Rennen zu fahren und mein Boot auch bei großen Wellen sicher zu steuern. Aber es gab auch zwei Stunden Theorie am Tag. Wir lernten einfache Dinge, wie zum Beispiel, wie man sich aktiv mit den Beinen in den Sitz drückt, damit man nicht herauskatapultiert wird. Eine Manta-Position wie im Auto gab es nicht. Unsere Instruktoren waren alle Weltmeister, echte Legenden in den USA wie Bill Sirois, der mit Chuck Norris und Don Johnson Rennen fuhr.
Zwei Jahre später kaufte ich mein erstes Offshore-Boot mit 1200 PS, und zehn Jahre nach dem Offshore-Kurs begann ich, Zigarettenrennen zu verkaufen. Bis 2012 habe ich nebenbei noch eine Fleischfabrik geführt. 2017 wurde die Firma Mangusta in Düsseldorf durch meine Cigarette-Präsenz in Halle 6 auf mich aufmerksam und sprach mich an. Privat fahre ich derzeit eine Cigarette 39. Wenn ich die Wahl zwischen Superyacht und Cigarette hätte, würde ich immer die Cigarette fahren. Man kann auch in einem Hotel wohnen. Ich bin auch kein Segeltyp. Irgendwann, wenn ich in Rente gehe, könnte das für mich eine Art Entschleunigung sein. Aber solange ich noch einen Termin im Kalender habe, möchte ich wissen, wann ich ankomme.